Wettbewerbsverlauf

Aktuell: Bewerbungsphase 2023: Bilderstrecke der letzten Saison (siehe unten)

Wie läuft der Vis Moot grundsätzlich ab?

Anfang Oktober jeden Jahres gibt die Wettbewerbsleitung einen fiktiven Sachverhalt aus. Dieser enthält Probleme aus den Bereichen des UN-Kaufrechts (CISG) und der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit (UNCITRAL Model Law on International Commercial Arbitration). Dabei tragen zwei Parteien aus den fiktiven Staaten Equatoriana und Mediterraneo ihren Rechtsstreit vor einem internationalen Schiedsgericht in Vindobona, Danubia aus.

Bis Dezember und Februar erstellen die Teams der Universitäten je einen Schriftsatz für den Kläger und den Beklagten. Nach der Abgabe des Klägerschriftsatzes im Dezember erhält das Team den Klägerschriftsatz eines anderen Teams. Hierauf muss eine Antwort aus Beklagtensicht bis Ende Januar erarbeitet werden.

In den folgenden anderthalb Monaten bereitet sich das Münchener Team mit der Unterstützung zahlreicher renommierter Kanzleien auf die mündliche Verhandlungen vor. In dieser Phase werden die pleadings und die Wettbewerbsleistung im Rahmen von Probeverhandlungen eingeübt und perfektioniert. Insbesondere sogenannte pre-moots ermöglichen ein erstes Kräftemessen gegen Teams anderer Universitäten. Ein wichtiger pre-moot findet in München statt: die All Munich Rounds.

Die Höhepunkte des Wettbewerbs bilden die Treffen in Hongkong und Wien im März und April. Vor international erfahrenen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern verhandeln die Teams aus aller Welt in mehreren Vor- und Ausschlussrunden den Fall. Im Finale in der Wiener Messehalle dürfen dann zwei Teams ihre Universität und ihren Mandanten vor einem Publikum aus Studenten von über 370 Universitäten aus aller Welt vertreten.

Der Wettstreit findet auf Englisch statt. Dazu ist eine gute Beherrschung der englischen Sprache erforderlich. Allerdings kommt die notwendige Sicherheit und Wortgewandtheit auch zu einem guten Teil durch die Vorbereitung des Moot-Courts.

 

Zeitraum	Ablauf
Anfang Oktober jeden Jahres	Herausgabe der Sachverhalte aus dem UN-Kaufrecht (CISG) und der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit (UNCITRAL)
Bis Dezember und Februar	Erstellen der Schriftsätze für Kläger und Beklagten und Austausch der Klägerschriften mit anderen Teams
Februar und März	Vorbereitung auf die mündlichen Verhandlungen mit pleadings und pre-moots wie den All Munich Rounds
März und April	Verhandlungen in Hongkong und Wien mit Teams aus aller Welt vor erfahrenen Schiedsrichtern

 

Wettbewerbsverlauf und Eindrücke aus der 30. Vis Moot Saison

In den ersten Monaten des Vis Moots muss man sich mit dem Sachverhalt detailliert auseinandersetzen und zur Lösung der unterschiedlichsten Probleme vertiefte Recherchen anstellen. Dazu gehören auch zahlreiche Diskussionen mit dem eigenen Team: Welche Argumente ergeben Sinn und ab wann ist ein Argument zu schwach? Im Zweifel gilt natürlich: Das eigene Argument ist stark - das Team hat es bloß nicht verstanden!

Nach vielen Diskussionen ist es soweit: Die ersten Entwürfe eines Schriftsatzes stehen und sollen nun - vor der offiziellen Schriftsatzabgabe - durch erfahrene Anwältinnen und Anwälte von unseren Sponsoren gelesen und bewertet werden. Die Zeit vor einer Schriftsatzabgabe ist anstrengend, ...

... aber der lang ersehnte Klick, durch den der Entwurf an die Coaches zur Weiterleitung versendet wird, ist jedes Mal erneut ein klarer und verdienter Grund zur Feier!

Nach Beendigung der Schriftsatzphase Ende Januar bereitet sich das Team nun bei unseren Sponsor-Kanzleien in sog. "Pleadings" auf die Pleadings beim richtigen Wettbewerb in Hongkong und Wien vor. Dank unserer zahlreichen Sponsoren wird man über eine mehrmonatige Phase hinweg von erfahreren Anwältinnen und Anwälten geschult und angeleitet, wie man das eigene Pleading ergänzt und optimiert.

Bei den Partnerkanzleien erhascht man den einen oder anderen Blick auf München von unterschiedlichen Dachterassen oder wie hier: Einen Blick aus dem Gebäude von Mayer Brown in Frankfurt.

Im Rahmen dieser mündlichen Phase pleadet man nicht nur gegen das eigene Team, sondern vor allem auch gegen andere Teams. Auf diese Weise kann man sein Pleading auf die Probe stellen und dabei auch neue Ideen für Argumente gewinnen. Hierfür sind sog. "Premoots", d.h. von Kanzleien oder teilnehmenden Teams organisierte Vorwettbewerbe (die jedoch für die späteren Wettbewerbe in Hongkong und Wien unbeachtlich sind) eine ideale Grundlage. Hier befindet sich das Münchner Team bei Premoot von Gibson Dunn in München.

Das Münchner Team reist aber nicht nur durch die Kanzleien in München und Deutschland, sondern weltweit. Hier befindet sich das Münchner Team auf den Straßen von Amsterdam, auf dem Weg zum Amsterdam-Premoot. In der Vergangenheit haben die Münchner Teams Premoots weltweit besucht: Von Amsterdam über Prag nach London bis nach New York! Beim sog. Fordham Premoot in New York treffen jährlich 70 Teams aus aller Welt zusammen und feilen an ihren Pleadings für den Wettbewerb.

Der eigentliche Wettbewerb geht los! Nach zahlreichen Pleadings bei Kanzleien geht es nun um das Ganze! Das Münchner Team befindet sich in Hongkong und nimmt an Pleadings gegen Universitäten aus der ganzen Welt teilt. Trotz der Pleadings und des Wettbewerbs kommt eines nicht zu kurz: Hongkong bei Nacht.

Auch nach dem Wettbewerb in Hongkong ist die Reise des Münchner Vis Moot Teams noch nicht zu Ende: Erst einmal in Wien angekommen gibt es - wie natürlich bereits in Hongkong - zahlreiche Veranstaltungen von Großkanzleien und Schiedsinstitutionen, die extra für die teilnehmenden Teams aus aller Welt gedacht sind. Hier befindet sich das Team im Wiener Justizpalast bei einer Abendveranstaltung der Kanzlei CMS.

Nach fast sechs Monaten voller Argumente, neuer Freundschaften, Diskussionen, Pleadings bei Kanzleien und Reisen durch Europa bis nach Hongkong und Wien hat das Team sein Ziel erreicht: Alle Pleadings sind geschafft!

Willst Du wissen, was es heißt, eine solche Reise selbst mitzuerleben? Dann bewirb Dich jetzt! Bewerbungsfrist: 16.07.2023